Veröffentlichungen von flimmer: CD Phase IV, 2007
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'Schlägt Sex mit Fernsehern knapp'
Es ist doch eine Schande wenn Bands einem als Redakteur immer weniger Herausforderungen geben. Powerprog? Kennt man schon. Kammermusikcore? Machen doch mindestens ne Hand voll Bands allein schon in Landau. Gut dass wir da noch die Schweizer haben, die mir ihre Band flimmer vor den Latz knallen und mir mal wieder richtig was zu tun geben. Na dann wollen wir mal.
Rein vom Stil her, erinnert mich das Album stark an den fast gleichnamigen Song 'Flimmern' von den GOLDENEN ZITRONEN, allerdings mit deutlich mehr Anarchie und Exzentrik. So liegt die durchschnittliche Songlänge auch bei nur einer Minute, was aber immerhin zu einer okayen Anzahl von Wiederholungen der etwa zwei Sekunden langen Riffs führt. Texte gibts dann auch, allerdings nur bei 50% aller Lieder, was aber auch wieder egal ist, weil sie eh keiner versteht. Da hört man besser den beiden Bassisten Oli und Andreas zu, denn Gitarren gibts auch keine. Positiv muss man ausserdem noch anmerken, dass die Band durchaus progressive Takte beherrscht, zwischendurch ordentliche Soli spielt und es gerade im dritten Viertel auch jede Menge Klangexperimente gibt.
Allerdings ist die Halbwertzeit der Platte auch ziemlich begrenzt. Man hört sie sich halt an, und wenn man auch noch ein zweites und drittes Mal das Reinschieben riskiert, hat man in etwa die Durchschnittspielzeit einer DREAM THEATER. Aber eigentlich haben mir die beiden Mal bisher auch ziemlich gereicht. Handwerklich gibts nix zu meckern, der Chaosfaktor unterhält die komplette Spielzeit über, aber im Allgemeinen würd ich flimmer eher live vorziehen. Mal sehen was das noch wird.
Bewertung:
4 von 7
Autor: Frederik Pankalla [Fell]
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Ox-Fanzine / Ausgabe #76
Verflucht, ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Album halten soll. Es zerreisst mich fast. Ist das jetzt Hardcore oder Noiserock, was die Schweizer Oli und Andreas am Bass, sowie David am Rhythmusinstrument da fabrizieren? Oder die Reinkarnation von beidem? Anfangs empfand ich das dargebotene, traditionell anmutende Hardcore-Geknüppel ein wenig deplatziert, da könnte man mit gutem Willen mehr draus machen. Aber beim erneuten und wiederkehrenden Hören entfaltet sich dieses fantastisch gebolzte Stilmittel, eingebettet in wirre Gitarrenriffs und krächzend schreienden Gesang zu einer fantastischen Zusammenrottung der Klischees. Da gewinnt der Ausdruck Drum&Bass eine völlig neue Bedeutung. Ein nettes Gimmick verbirgt sich im Coverartwork, denn das besteht aus einem Morsecode. (8)
Jenny Kracht